Kappeln, den 31. August 2022, St. Nicolaiheim e.V.:

“Musst du dich immer einmischen? Über Selbstbestimmung und Grenzen in der sozialen Arbeit”

 

Informationen aus Kappeln:

Tagung im St. Nicolaiheim e.V. zum Thema: Selbstbestimmung und ihre Grenzen – Musst du dich immer einmischen? Mit dem niederländischen Bestsellerautor Erik Bosch. Termin: 31.08.2022, 09.00 - 16.00 Uhr Ort: Alte Maschinenhalle, Bahnhofsweg 36,24376 Kappeln Teilnehmer*innen: 70 Teilnehmende insgesamt.
Für Fragen über Anmeldung, Frau Najomi Eberhardt: neberhardt@st-nicolaiheim.de, die Kosten betragen 60,- Euro pro Person inklusive Verpflegung und Getränke und wir bitten darum, dass sich die Teilnehmenden vorher einmal selbst testen.
Es sind noch ein paar Plätze frei.


Beschreibung: 
Eine sehr lebhafte Tagung, sehr praxisnah, konfrontierend, mit dem niederländischen Autor Erik Bosch.
Die Klient*innen stehen im Mittelpunkt, oder nicht? Sie bestimmen über ihr eigenes Leben, richtig? Das liest man offenbar in den Leitbildern von allen Organisationen in Deutschland. Aber gibt es auch Grenzen? Wann wird Normalisierung zum Normalisierungsterror? Kann man Klient*innen zu viel Freiheit, Verantwortung, Entscheidungsfreiraum überlassen? Lassen wir sie auch im Stich? Gehen sie dann „unter“? 
Selbstbestimmtes Leben: Wir streben selbstverantwortliche Selbstbestimmung unserer Klient*innen an. Wie weit geht diese? Müssen, bzw. dürfen wir die Klient*innen „vor sich selbst“ retten? Haben wir ein schlechtes Gefühl, schämen wir uns, wenn wir „eingreifen“? Was ist verantwortlich, was ist verantwortbar? 


Aus dem Programm 
Was jemand selbst kann, tut er selbst. Die Klient*innen stehen im Mittelpunkt, stehen zentral. Aber wo ist die Grenze? 
Maria will ein Kind. Du hast doch auch drei Kinder? 
Peter isst nur Käse. 
Johann möchte sterben. Kannst du mir helfen? 
Wer bin ich, dass ich eingreife im Leben dieses Menschen? Wie kann ich das verantworten, wie kann ich das motivieren? Was heißt das: Ich bin verantwortlich für die Klient*innen? Bin ich verantwortlich für sein Tun und Lassen? 


Auszüge aus dem Inhalt 

  • Leitbild: Die Selbstbestimmung. Stehen die Klient*innen tatsächlich im Mittelpunkt? Oder die Eltern? Oder wir? („Wir wollen nur euer Bestes!“) 
  • Grenzen. Verantwortlichkeit. 
  • Ein gutes Hilfsmittel: „Die Methodik des hermeneutischen Kreises“ (Diskrepanzen in der Persönlichkeit). Sie hilft, die Perspektive der Klient*innen einzunehmen. 
  • Die Bedeutsamkeit der Betreuungsstile („Alles steht oder fällt mit der Grundhaltung!“) 
  • Das Spannungsfeld „Selbstbestimmung und Grenzen“ befindet sich in mir selbst: Die Bedeutung der kritischen Selbstreflexion (meine eigene Geschichte, Norme und Werte, Grenzen). 
     

Über den Dozenten
Erik Bosch (Heilpädagoge) arbeitet als Autor, Trainer und Coach in der sozialen Arbeit in Europa und auf den Antillen. Er hat 17 Bücher zu den Bereichen Grundhaltung, Begegnung, professionelle Kommunikation, Aufklärung, Sexualität, Missbrauch, Tod und Sterben sowie moralische Dilemmata herausgebracht. 2011 erschien sein Basisbuch über respektvolle Begegnung in Deutschland: „Respektvolle Begegnung: selbstbestimmtes Leben“, dieses Buch ist mittlerweile ein Bestseller in Deutschland. Erik Bosch veranstaltet Fachtagungen und Inhouse-Schulungen für große Gruppen.