Erik Bosch geht in diesem Buch der Frage von Autonomie und Grenzen in der sozialen Arbeit nach. Anhand von Beispielen aus der Praxis zeigt der Autor, wie sich Fachkräfte der sozialen Arbeit im Spannungsfeld von Autonomie und Schutz- und Unterstützungsbedarf verhalten sollten. Wann darf ein Helfer in das Leben einer Klientin oder eines Klienten eingreifen, womöglich sogar gegen deren (Gefühl von) Selbstbestimmung und Unabhängigkeit? Wie ist das verantwortlich zu begründen?
Unter Ethik verstehen wir die systematische Besinnung auf moralische Fragen. Wie sorgsam erhält sich eine Fachkraft? Gegenüber Klient(inn)en? Aber auch: sich selbst gegenüber? Ich und mein Gegenüber: Handelt es sich um eine gute Beziehung? Das Spannungsfeld von Autonomie versus Schutz- und Unterstützungsbedarf verweist immer auch auf uns selbst: auf unsere Normen und Werte, auf unsere Entwicklungsgeschichte.
Am Schluss des Buchs stellt der Autor mit einem Stufenplan einen Bezugsrahmen vor, eine Anleitung zum methodischen Vorgehen in Situationen moralischer Dilemmata. Mit diesem Rahmen werden Fachkräfte in die Lage versetzt, über sich selbst, über ihr Team und über ihre Organisation zu reflektieren.
In den Fallbeschreibungen geht es unter anderem um Fragen von Sexualität, Sterben, Aggressivität, Entscheidungsfreiheit (bis zu welchen Grenzen?), um die Rolle von Fachkräften im Team.
Das Buch richtet sich an Mitarbeiter(innen), an Studierende aller Bereiche der sozialen Arbeit, an alle, die in selbstkritischer Weise mit Klient(inn)en umzugehen lernen wollen, aber auch mit sich selbst und mit den Kolleg(inn)en im Team sowie mit der Organisation, deren Teil sie sind. Fragen zum Nachdenken über die persönliche Situation sind eine gute Hilfe bei der Besprechung dieses sehr komplexen Themas. Organisationen und Einrichtungen können das Buch verwenden, um zu prüfen, ob ihr Leitbild auf allen Ebenen mitgetragen wird.
In diesem Buch lernt man auch die Methode des hermeneutischen Kreises besser kennen!
Erik Bosch versorgt auch (grosse) Inhouse-Schulungen “Musst du dich immer einmischen? Über Selbstbestimmung und Grenzen in der sozialen Arbeit”, bei Euch in der Organisation