eine sehr lebhafte Tagung, sehr praxisnah, konfrontierend,
mit dem niederländischen Autor Erik Bosch.
Der Klient steht im Mittelpunkt, oder nicht? Er bestimmt über sein eigenes Leben, richtig?
Das liest man offenbar in den Leitbildern von allen Organisationen in Deutschland.
Aber gibt es auch Grenzen? Wann wird Normalisierung zum Normalisierungsterror?
Kann man Klienten zu viel Freiheit, Verantwortung, Entscheidungsfreiraum überlassen?
Lassen wir sie auch im Stich? Gehen sie dann „unter“?
Selbstbestimmtes Leben: wir streben selbstverantwortliche Selbstbestimmung unserer Klienten an.
Wie weit geht diese? Müssen bzw. dürfen wir Klienten „vor sich selbst“ retten?
Haben wir ein schlechtes Gefühl, schämen wir uns, wenn wir „eingreifen“?
Was ist verantwortlich, was verantwortbar?
Aus dem Programm:
- Was jemand selbst kann, tut er selbst.
- Der Klient steht im Mittelpunkt, steht zentral. Aber wo ist die Grenze?
- Maria will ein Kind. Du hast doch auch drei Kinder?
- Peter isst nur Käse.
- Johan möchte sterben. Kannst du mir helfen?
- Wer bin ich das ich eingreife im Leben dieses Menschen? Wie kann ich das verantworten, wie kann ich das motivieren?
- Was heißt das: Ich bin verantwortlich für den Klienten? Bin ich verantwortlich für sein Tun und Lassen?
Inhalte
- Leitbild: die Selbststimmung. Steht der Klient tatsächlich im Mittelpunkt? Oder die Eltern?
Oder wir? („Wir wollen nur Euer Bestes!“)
- Grenzen. Verantwortlichkeit.
- Ein gutes Hilfsmittel: „Die Methodik des hermeneutischen Kreises“ (Diskrepanzen in der Persönlichkeit). Sie hilft, die Perspektive des Klienten einzunehmen.
- Die Bedeutungsamkeit der Betreuungsstile („Alles steht oder fällt mit der Grundhaltung!“).
- Das Spannungsfeld „Selbstbestimmung und Grenzen“ befindet sich in mir selbst: die Bedeutung der kritischen Selbstreflexion (meine eigene Geschichte, Normen und Werte, Grenzen)